Weg der Selbstermächtigung

Frieden entsteht, wenn du aufhörst zu bewerten –
dich und andere

Über Frieden wurde schon viel geschrieben. Darüber zu sprechen und im Frieden mit sich und anderen zu leben, ist jedoch zweierlei. Um gleich zu Beginn Missverständnisse auszuräumen, was Frieden für mich nicht bedeutet: Gelassen „durchs Leben zu schweben“ und keine negativen Gefühle mehr zu haben, wie zum Beispiel Wut oder Ungeduld und zu allem Ja und Amen zu sagen.

Was aber können wir tun, um immer mehr in unseren inneren Frieden hineinzuwachsen und ihn im Alltag auch in schwierigen Situationen zu bewahren?

1. Akzeptanz ist der erste Schritt: Akzeptiere, was du nicht ändern kannst. Richte keine Energie der Nichtakzeptanz gegen dich. Lass los, immer wieder, und konzentriere dich auf das, was vor dir liegt. Vergangenes ist nun mal nicht mehr zu ändern.

2. Du bist Frieden. Alles was du brauchst, um immer mehr in deinen Frieden zu kommen, findest du in dir. Mangelgedanken wie „Ich habe zu wenig Geld“, „…nicht genügend Freunde“, „Ich bekomme zu wenig Liebe“, „Ich bin nicht erfolgreich genug“ usw. wollen dich eigentlich nur auffordern, dort zu suchen, wo du finden kannst – in dir. Du fühlst dich zu wenig geliebt? Liebe! Du fühlst dich allein? Sei dir und anderen beste/r Freund/in! Du fühlst dich finanziell benachteiligt? Hast du deine Schätze bereits ausgegraben? Wie viel Wert gibst du dir selbst? Weißt du wirklich, wer du bist und welche Qualitäten du hast? Mangelgefühle sind ein Antrieb dafür, dich als Mensch immer mehr mit deinem Seelenwesen zu verbinden. Dankbarkeit für das, was du bereits hast, bringt dich auf die richtige Spur.

3. Übernimm Verantwortung für dich. Reagierst du auf eine Person, einen Umstand oder einen Ort emotional, sind das in erster Linie deine Gefühle. Übernimm Verantwortung dafür. Du kannst andere Menschen nicht ändern. Wie sie dir entgegentreten, hat in erster Linie mit ihnen zu tun, nicht mit dir. Mache umgekehrt andere nicht dafür verantwortlich, wie du dich fühlst. Löse dich von diesen Abhängigkeiten. Gefühle kommen und gehen. Mache dir immer wieder bewusst, dass du nicht nur aus deinen Gefühlen und Gedanken bestehst. Wir sind viel mehr, als wir es gedanklich erfassen können.

4. Liebe alles was du bist. Irgendwann haben wir eine Übereinkunft mit uns geschlossen. Positive Gefühle finden wir gut. Wir fühlen uns gerne gut. Negative Gefühle blenden wir gerne aus. Wer ist schon gerne wütend, frustriert oder traurig? Das Leben besteht aber nun mal aus beidem. Was wir bei uns ausblenden, beginnt ein Schattendasein zu führen. Irgendwann holt es uns wieder ein. Eine weitverbreitete Strategie dazu lautet: Alles Unangenehme schnell weg transformieren. Wir wollen ja schließlich wachsen. Wie aber willst du Frieden finden, wenn du dich nicht in der Tiefe angenommen hast, so wie du (gerade) bist? Jeder Mensch hat beide Seiten. Bewerte nicht. Liebe dich unendlich für alles, was du bist. So verliert das Ungeliebte Macht und du wächst über „Gut und Böse“ hinaus, in deinen inneren Frieden hinein.

5. Mach dich nicht abhängig von der Meinung anderer. Hast du eine Phase von Misserfolg oder findest keine Anerkennung für das was du tust, fällst du leicht in Unfrieden. Menschen reden so oder so über andere, vielleicht auch über dich. Mache das, was dich glücklich macht, dich mit Freude erfüllt. Höre auf das, was deine innere Stimme dir sagt. Es ist dein Leben.

6. Wut und Groll. Wut ist gesund, äußere sie konstruktiv, sei lebendig! Unterdrückst du Wut, kann sie sich zu Groll verwandeln, der in dir schwelt. Vielleicht beginnst du, Streitgespräche in deinem Kopf zu führen. Das ist, als ob du ein Stück glühende Kohle nimmst und damit nach jemandem wirfst. Du verbrennst dich nur selbst daran. Eine befreiende Methode, um wieder in inneren Frieden zu kommen, wenn du dich verletzt fühlst und Groll hast, ist das Glücklichwünschen. Wünsche der anderen Person all das, was du dir im tiefsten Inneren für dich selbst ersehnst oder was du glaubst, was sich die andere Person ersehnt. Probiere es aus, ein paar Tage oder Wochen, es funktioniert.

Du kannst dir auch immer wieder bewusst machen, dass dich eigentlich gar niemand verletzen kann. Der Kern deines Wesens bleibt von menschlichen Erfahrungen unberührt. Aus dieser Perspektive fällt das Vergeben leichter. Denke daran, du vergibst anderen nicht um derentwillen, sondern um deinetwillen, damit du innerlich im Frieden bist. Und vergiss nicht, auch dir selbst zu vergeben. Vergebung macht den Meister! Das bedeutet nicht, dass du alle mögen musst. Vergebe einfach und lebe im Frieden mit dir und anderen. Das ist der größte Gefallen, den du dir selbst erweisen kannst.

Frieden entsteht ...